Menschen aus Syrien, Afghanistan, dem Iran, aus Eritrea und Tibet kommen in die Alle ich Schreibwerkstatt. Man kennt einander aus Deutschkursen. Hier geht es auch um Deutsch. Aber anders.
Die Akteure erzählen, hören einander zu, kommen ins Gespräch. Es gibt keine richtige, keine falsche Erzählung. Reichen die Worte nicht, dann wird gezeichnet, gestikuliert und viel gelacht. Das Vertrauensverhältnis zur Werkstattleiterin schafft einen geschützten Raum; einen Raum zum Ausprobieren, Träumen, zum Spinnen und albern sein. Die Akteure begeben sich auf wackligen Boden. Erwachsene Menschen entdecken ihre Fantasie und verleihen ihr Ausdruck in einer Fremdsprache.
Wir wissen nichts von einander. Wir werden nebeneinander leben. Jedoch ungleich. Asylgesuchstellende haben mehrheitlich eine nur minimale gesellschaftliche Teilhabe. Dieser Umstand, ihre abgeschirmte Wohnsituation, die oftmals bescheidene Schulbildung machen das Sprachelernen so viel schwerer. All das macht stumm. In der Schreibgruppe werden Alle ich gefragt und Alle ich finden ihre Stimmen. Über Alltag, über Wünsche, über Sorgen, über das Leben, eigentlich ganz einfach. Zum Projekt gehört neben der Kreativität auch das Präsentieren. Ich habe etwas zu sagen. Ich bin hörbar. Ich bin sichtbar.
Momentan trifft sich Alle ich noch unregelmässig. Geplant sind nach der Sommerpause Zusammenkünfte zweimal im Monat in Kooperation mit Integrationsförderung sowie Präsentations- und Publikationsmöglichkeiten.
Interessenten, Unterstützer, Ideenhaber bitte gerne melden!
Brit Hartmann info@feilenhauer.net +41.79 922 85 84