Der Yoga findet seine Ursprünge vor mehr als 3500 Jahren in den Veden, den alten indischen Weisheitstexten. Damals war Yoga eher am Rande der Gesellschaft anzutreffen und wurde nur von einzelnen Weisen und den Rishis (den Sehern) zusammen mit strengen asketischen und rituellen Exerzitien praktiziert. Seither haben verschiedene Traditionen den heutigen Yoga beeinflusst.
Der Begriff Yoga beschreibt einen Zustand von absoluter Klarheit, Einheit und Freiheit. Das Yoga Sutra definiert den Begriff gleich zu Anfang wie folgt: «yogas citta vritti nirodhah (YS 1.2)» und wird meist übersetzt mit: «Yoga ist das Zur-Ruhe-Kommen der Aktivitäten des Geistes».
Diese Ansicht beschreibt für mich den tiefsten Sinn des Yoga. Bei allen Yogalehren und Konzepten geht es letztendlich um die Loslösung von Anhaftungen, die Befreiung von Leid und um die Erfahrung des wahren Selbst und der absoluten Freiheit. Die bewusste Arbeit mit Körper und Atem sammelt den Geist und bereitet uns in unserer Ganzheit für die Meditation vor. Je bewusster und achtsamer wir denken und handeln, desto mehr werden wir uns selbst finden und lernen, aus unserer ruhigen Mitte heraus zu leben.